YASunidos Deutschland zur angedrohten Schließung von Acción Ecológica
Auch Sukuma unterstützt die Briefaktion von YASunidos Deutschland an die ecuadorianische Regierung
Mittlerweile ist es leider auch in Ecuador beinahe an der Tagesordnung, dass KritikerInnen des Mega-Bergbaus oder der sich noch immer ausweitenden Erdölförderung kriminalisiert und mit Repressionen belegt werden. Dies trifft vor allem indigene Gruppen und zivilgesellschaftliche Organisationen.
Einen aktuellen Höhepunkt erreicht diese Entwicklung mit dem Konflikt um den Bau eines Kupferbergwerks inmitten des Shuar-Territoriums, im Amazonas-Regenwald Ecuadors:
- Vertreibung des Shuar-Volks aus der Gemeinde Nankints in der Provinz Morona Santiago
- Ausrufung des Ausnahmezustands in der Region
- Einsatz des Militärs zur gewaltsamen Niederschlagung der Proteste
In der Folge sind bisher (Stand Januar 2017) ein Toter, mehrere Verletzte sowie die Inhaftierung indigener Leader zu beklagen.
Der Kupferabbau im Shuar-Gebiet hätte fatale Folgen für das dortige sensible Ökosystem und seine BewohnerInnen. Die national und international renommierte NGO Acción Ecológica – Urheberin der Yasuní-ITT-Initiative und Teil des YASunidos-Bündnisses – hat sich daher immer wieder für die Rechte der Shuar und gegen das Minenprojekt stark gemacht. Infolgedessen warf ihr die ecuadorianische Regierung die Unterstützung gewaltsamer Aktionen im Gebiet der Shuar vor. Am 20. Dezember 2016 leitete sie sogar ein Verfahren zur Schließung von Acción Ecológica ein.
Eine Welle internationaler Solidarität von zahlreichen NGOs, ParlamentarierInnen, Prominenten und AktivistInnen machte Druck auf die ecuadorianische Regierung.
Am 12. Januar dieses Jahres ließ die ecuadorianische Regierung über das Umweltministerium verkünden, dass das Verfahren zur Schließung der Acción Ecológica eingestellt werde. Offensichtlich hat die nationale und internationale Solidaritätswelle von zahlreichen NGOs, ParlamentarierInen, Prominenten und AktivistInnen ihre Wirkung nicht verfehlt.
Das macht Mut und ist ein Sieg für die Demokratie in Ecuador!
Dennoch könnten kritische NGOs wie Acción Ecológica weiterhin Schließungsandrohungen ausgesetzt sein. In einer Regierungserklärung wurde Acción Ecológica nahe gelegt, sich künftig in Krisensituationen mit ihren Positionierungen zurückzuhalten, um mögliche „Fehlinterpretationen“ ihrer Handlungen zu vermeiden. Gleichzeitig ist der Konflikt um die geplante Kupfermine im Shuar-Territorium weiterhin akut.
Daher hat Yasunidos Deutschland zusammen mit zahlreichen deutschen Organisationen folgenden offenen Brief an die Regierung Correa geschrieben:
YASunidos Deutschland ist Teil des zivilgesellschaftlichen Bündnisses YASunidos aus Ecuador, das sich trotz der gescheiterten Yasuní-ITT Initiative dafür einsetzt, das Erdöl im Yasuní-Regenwald im Boden zu lassen und den Raubbau an Natur und Mensch zu stoppen. Zusammen werben YASunidos Ecuador und YASunidos Deutschland für Alternativen zum fossilen Wachstumszwang und echte Klima- und Rohstoffgerechtigkeit. Mit Sukuma teilt YASunidos Deutschland gemeinsame Werte und das Bestreben, die globale sozial-ökologische Transformation hierzulande voranzutreiben.