Im tjg nimmt die experimentelle Nachhaltigkeits-Produktion Form an – im Rahmen von Nachhaltigkeit Unternehmen begleiten wir ein Team des tjg in der Umsetzung – auch wenn der Vorhang noch geschlossen war, lief der Prozess im Kraftwerk Mitte auf Hochtouren. Heute war ein Meilenstein der Theaterproduktion: Die Ideen und Konzepte werden vom künstlerischen Team an die Werkstätten übergeben – jetzt wird gemalt, gesprüht und Metall gebogen.
Was ist bisher anders, was ist nachhaltig?
- Bühnenelemente werden wiederverwendet
Aus früheren Produktionen wird ein großer Rundhorizont noch einmal verwendet, auf den Schattenspiele und Projektionen das große Bild erzeugen. Wir freuen uns sehr drauf! - Standardteile statt Spezialanfertigungen
Für verschiedene Bühnenbereiche brauchte es Podeste und Unterbauten. Durch die gemeinsame Denkanstrengung der Bühnenbildnerin und des Werkstattteams konnte fast alles aus Standard-Bauteilen zusammengestellt werden, die immer wieder verwendet werden. Das ist suffizient! - Bühnenteile werden neu gekauft und wieder verkauft
Für bestimmte Bühnenelemente, die wir hier noch geheim halten, wurde ein Vertrag mit der herstellenden Firma geschlossen, die die Elemente wieder zurücknimmt, wenn sie nicht zerstört wurden. Also wird die Bearbeitung für die Bühne so geplant, dass 7 von 8 nicht unwiderruflich verändert werden. Dann kann die Firma 7 von 8 zurückkaufen. Das schont auch das Produktionsbudget!
Nur so viel sei verraten: Ihr findet diese Elemente sehr häufig im Alltag, meist auf Festivals oder Konzerten. - eine große, seifenblasenähnliche Kugel soll auf die Bühne
Wir haben recherchiert, ob dieses Bauteil zufällig schon an anderen Theatern in Sachsen oder Brandenburg vorhanden ist – leider nein. Die Abwägung zwischen Kunst und Nachhaltigkeit hat aber hier ergeben, dass sie für die Inszenierung wirklich nötig ist. Nun wird sie so gebaut, dass sie aus vielen Modulen zusammengesetzt ist, die wieder zerlegt und weiterbenutzt werden können. So muss kein Spezial-Verfahren genutzt werden, was auch günstiger ist.
Das war das Ergebnis eines neuartigen Konstruktions-Prozesses: Durch das methodische Konstruieren konnten die Kommunikationswege zwischen Kunst und Konstrukteur*innen neu gelegt werden und eine sehr schöne Lösung kristallisierte sich heraus. Hier war die soziale Nachhaltigkeit in vollem Gange: Alle konnten ihre Ideen maximal einbringen.
Außerdem erfolgt die Konstruktion in enger Zusammenarbeit mit unserem Zukunftsstadt-Schwesterprojekt ‚Materialvermittlung‘, die beim wiederverwendbaren Design ansprechbar waren und mit denen auch Wege ausprobiert werden, die fertige Seifenblase für andere Häuser zur Verfügung zu stellen.
Danke dafür, das ist eine richtig tolle Schnittstelle!