Wow. Die letzten Monate waren intensiv. Irgendwie ist nach dem Lockdown der Knoten geplatzt und alle unsere Energie und tollen Projektideen wollten raus.
Zunächst hatten wir den Aufruf „Du und der Lockdown“ noch als Versuch gestartet, sich mit den Sorgen und Nöten von Jugendlichen zu solidarisieren, die in den Entscheidungen der Pandemiebekämpfung kaum eine Rolle gespielt haben. Daraus entwickelte sich aber rasch die stadtweite Kampagne #gelbeZettel, die wir mit dem Stadtjugendring und dem Politischen Jugendring intensiv vorangetrieben haben. Wir haben filmische Interviews in Jugendhäusern geführt, an Plakat-Flashmobs teilgenommen, bei der U18-Wahl erfragt was euch politisch am meisten unter den Nägeln brennt und eine Onlinediskussion von Jugendlichen mit Dresdner Direktkandidat:innen der BTW2021 mitorganisiert. Dabei wurde deutlich: Nachhaltigkeit und Beteiligung sind für Jugendliche super wichtige Themen!
Ein weiteres umfangreiches Projekt beschäftigte sich mit Müll, Recycling und kreativem Upcycling. Mussten wir im Mai noch dezentral zu einer kleinen Müll-Schnitzeljagd durch die Dresdner Neustadt aufrufen (an der sich der Anzahl der abgeholten Aktionstüten zufolge mehr als 40 Menschen beteiligt haben), konnten wir im Juni dann endlich zu einer ersten Live-Aktion einladen. Gemeinsam mit einer bunten Truppe von angemeldeten und spontan hinzugekommenen Teilnehmer:innen haben wir aus großen BigPacks Müllmonster gestaltet, diese dann auf 3 Lastenfahrräder gepackt und sind im Alaunpark Müll sammeln gegangen. Dabei kam echt eine Menge zusammen. Danke an das Kinder- und Jugendbüro Dresden, das KJH Louise und die Mobile Jugendarbeit Neustadt für die tolle Zusammenarbeit! Und zuguterletzt waren wir zum gleichen Thema bei der Kinder- und Jugendkonferenz West am 21.10., waren Müll in Gorbitz sammeln, haben aus TetraPaks tolle Windlichter, Portmonees und Stiftemappen geupcycelt und mit den Jugendlichen vor Ort Forderungen an die Dresdner Stadtpolitik entwickelt.
Über die Sommermonate haben wir gemeinsam mit der geh8 im Projekt Frei.Raum.Direkt. die Fläche hinter dem Alten Leipziger Bahnhof bespielt. Musste der Solarbau-Workshop noch wegen Krankheit ausfallen, hatten wir dann ein großartiges Performance-Wochenende mit dem Künstler BBB Johannes Deimling, bei dem neben Fotos und site-based Interventionen auch tiefgreifende Gespräche entstanden. Wem gehört die Stadt? Wie gelingt Perspektivwechsel? Was bewegt uns zu politischem oder künstlerischem Engagement? Außerdem haben wir mit Architektur-Studierenden und dem Sukuma Award in einem Bau-Workshop Nistkästen, Hochbeete, Sitzgelegenheiten und andere Möbel für die Fläche gebaut und Visionen für die Stadt der Zukunft gesammelt. Aus der Abschlusskonferenz aller Akteur:innen entstehen möglicherweise weitere Kooperationen zu „Stadtentwicklung von unten“, wo wir immer wieder die Perspektive und Bedürfnisse von Jugendlichen einbringen werden.
Was sonst noch geschah:
Ein Näh- und Upcycling-Workshop fand statt, der #eff-Jugendraum ist fertig eingerichtet und Lena als neue FÖJlerin ist zum Team dazugekommen. Juhuu!
Und nun wird es langsam Winter… Wir lassen es jetzt ruhiger angehen und planen in einem Vernetzungs- und Aktivierungstreffen die nächste Zukunft des Projekts. Außerdem läuft zum Ende des Jahres die Förderung der Drosos-Stiftung aus und wir wollen die Gelegenheit nutzen, um zurück zu schauen, auszuwerten und die Projektergebnisse zusammenzufassen, um dann mit neuen Förderern und vielen neuen Ideen ins neue Jahr zu starten. Nachhaltigkeit.Praktisch.Machen. Mit Jugendlichen. In Dresden.