Rückblick Minifestival: „Zugabe für die Zukunft“

„Zugabe für die Zukunft – Kultur*Veranstaltungen nachhaltig machen“
23. & 24.06.2023 in der Blauen Fabrik Dresden

Was war das für ein Fest! Zwei Tage voll Input und Austausch, Kunst, Kultur und Musik. Wir haben diskutiert und getanzt, uns kennengelernt und vernetzt. Gemeinsam haben wir uns die Frage gestellt: Wie können wir nachhaltiger feiern und veranstalten?

Das Künstler:innen-Kollektiv missingdots führte uns am Freitag in den Abend. Mit ihrem interaktiven Format „Face to Face“ wurden die bewussten und unterbewussten Annahmen der Teilnehmenden gegenüber einem unbekannten Gegenüber einem Realitätscheck unterzogen. Ein ganz wunderbarer und verbindender Einstieg, um sich kennenzulernen.

Nach einem ersten inhaltlichen Zugang für alle durch eine Keynote mit der Frage „Was ist eigentlich eine nachhaltige Veranstaltung?“ gab es in verschiedenen Panels spannenden Austausch zur Gemeinwohlökonomie (Philipp Schulmeyer), Nachhaltigkeitskommunikation (Martina Keller) und Materialkreisläufen (Bettina Weber und Bruno Grotsch vom Reallabor Zentraldepot). Am Abend konnten wir unseren qualmenden Köpfen zu den wunderbaren Klängen vom Paradiesorchester eine kleine Pause gönnen – spätestens bei der spontanen Aufforderung zum Tanzen.

Der Samstag wurde bunt: Mit Felix Arend (Somatics Lab) erkundeten wir die Verbindung zwischen Bewegung und Nachhaltigkeit, die Clownin Madame Klimbim sagte in ihrer Utopiesprechstunde die schönste Zukunft voraus und verfasste mit ihren großen und kleinen Besucher:innen Hoffnungspoesie. Die beiden Künstlerinnen Nazazin Zandi und Anne Ibelings verwandelten Visionen und Gedanken in ihrem Malomaten in wunderbar bunte Aquarell-Zeichnungen und wer lieber etwas mit den eigenen Händen machen wollte, konnte nachhaltige Deko selbst basteln. Parallel dazu boten Workshops die Möglichkeit, sich zum Lieferkettengesetz (Georg Clauß), Nachhaltigkeit und Glück (Jochen Dallmer) und Hacking Politics (Norbert Rost) auszutauschen oder bei der Schnibbelparty von Zur Tonne mit geretteten Lebensmitteln etwas über Lebensmittelverschwendung bzw. deren Rettung zu lernen. Heike Milamoni sorgte mit ihrem Puppentheater aus Mexiko dafür, dass auch den Kleinsten nicht langweilig wurde. Am Abend brachten zuerst die Rolf Blumig Band aus Leipzig sowie die DJs HäN und šuma die Knie zum Wippen. Was für ein toller Abschluss dieser zwei Tage, die uns als Team sowie den Gäst:innen hoffentlich noch lang in Erinnerung bleiben werden.

Aktuell arbeiten wir an einer Übersicht unserer Erfolge, Herausforderungen und Learnings des nachhaltigen Veranstalten. Bald wird sie hier zu finden sein!

Hier eine kleine Auswahl der wundervoll kreativen Hoffnungspoesie-Werke – entstanden in der Utopiesprechstunde mit Madame Klimbim.

Ich darf LEBEN
muss mich Bewegen
und mit Kreativität
die Utopie gestalten

**************************************

Mitten darin
im Krisenstrom,
Wasser brechen Steine,
wenn die Zeit steht.

Dann fließt,
eins
ums andere,
am Ufer stehen wir,
graben gemeinsam Hände in
den Sand
fallen
in die Magie des Gleichgewichts.

*******************************************

Als die Zärtlichkeit eines
Tages dem Vertrauen begegnete
war beiden
schnell klar, dass dies
kein Zufall sein konnte.

********************************************

In der Zukunft
ist es still
weil alles gesagt wurde
und
wir uns fühlen können

In der Zukunft
ist es ruhig
weil alles bewegt wurde
und
ich bewegt bin

Ich erwarte alles
was gut ist
ich erwarte Stille
die mich füllt
und wärmt

Ich erwarte Ruhe,
die mich bewegt