Chance für Stopp der Erdölförderung im Yasuní-Regenwald

Chance für Stopp der Erdölförderung im
Yasuní-Regenwald

„Sind Sie damit einverstanden das Erdöl im Yasuní-ITT auf unbestimmte Zeit im Boden zu belassen?“

Diese Frage soll den EcuadorianerInnen im Rahmen eines Referendums Ende 2017 oder Anfang 2018 vorgelegt werden. Damit sie Bestandteil des Referendums wird, hat das zivilgesellschaftliche Bündnis YASunidos am 26. September gemeinsam mit indigenen VertreterInnen das „Manifest für den Yasuní“ an einen Repräsentanten der ecuadorianischen Regierung Moreno in Quito überreicht. Untermauert wurde diese Forderung durch die Übergabe von CDs mit den 757.000 Unterschriften, die die ecuadorianische BürgerInnen bereits vor drei Jahren leisteten, als Yasunidos für einen Volksentscheid zum Yasuní warb. Leider wurde der Volksentscheid von dem damaligen Präsident Rafael Correa dennoch nicht ausgerufen.

Etwa zeitgleich mit den Yasunidos in Eucador hat auch eine Aktivistin von YASunidos Deutschland das Manifest zusammen mit einem Schreiben an die ecuadorianische Botschaft in Deutschland übergeben. Damit haben wir deutlich gemacht, dass wir auch hierzulande bei Sukuma arts e.V. „yasunidos“ – „vereint für den Yasuní“ – einstehen.

Es ist ein Videopfeil abgebildet, den man anklicken kann.

Neuer Präsident, neue Referendumsinitiative?

Präsident Lenin Moreno führt die Regierungslinie Correa und der Bürgerrevolution grundsätzlich fort, scheint aber auf einen deutlich dialogorientierteren und kooperationsbereiteren Stil zu setzen. Die ersten Monate seiner Amtszeit lassen zumindest Anstrengungen in Richtung Pressefreiheit, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung erkennen. In diesem Zusammenhang kündigte Präsident Moreno im September 2017 einen Volksentscheid über die Stärkung demokratischer Prozesse in Ecuador an. Darin sollen 7 wichtige politische Fragestellungen an das ecuadorianische Volk gestellt werden.

Für YASunidos ist klar, dass zu den entscheidenden Fragen dieses Landes gehört, welche Art von Entwicklung es vorantreiben will: den weiteren Ausbau der Erdölförderung im Yasuní – mit ökologisch, sozial und ökonomisch fatalen Folgen – oder den Aufbau einer Gemeinwohl orientierten Wirtschaft, die die Rechte der Natur respektiert.

Großer Teilerfolg: Yasuní-Frage kommt rein!

Am 20. Oktober 2017 antwortete uns die Intermisbotschafterin, dass sie unseren Brief an entsprechenden staatlichen Stellen vor Ort weitergeleitet habe und die Regierung Moreno inzwischen eine Frage zu den Erdölbohrungen im Yasuní aufgenommen hat.

Das ist ein großer Teilerfolg! Bleibt abzuwarten, wie die Frage genau formuliert ist. Das Referendum soll zu Beginn 2018 ausgerichtet werden. Sollte es entsprechend positiv ausgehen, könnte dies ein erster Schritt für die Wiederaufnahme der einstigen Yasuní-ITT Initiative sein. ¡Por el Yasuní, por la justicia climática!